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Bericht zur Exkursion „ Land und Leute“ im Naturpark Knüll – Leben und Landwirtschaft im Wandel der Zeit

07.08.2024

Nach einem Einladungs-Artikel in der HZ durch die Naturschutzgruppe trafen sich letztlich 16 Personen zu der Exkursion „Land und Leute“  unter der Führung von Frau Dr. Buhse am Parkplatz Flachsröste in Raboldshausen.

Nach einem Einladungs-Artikel in der HZ durch die Naturschutzgruppe trafen sich letztlich 16 Personen zu der Exkursion „Land und Leute“  unter der Führung von Frau Dr. Buhse am Parkplatz Flachsröste in Raboldshausen. Fahrgemeinschaften ab HEF wurden vorher telefonisch abgesprochen. 

Punkt 14:00 Uhr ging es nach einer kurzen Vorstellung los, als erstes musste entschieden werden, wie wir alle die Strecke und die Zeit, mit Gewitterwarnung und Regen einteilen wollten. Verschiedene Wetterdienste hatten wie immer auch unterschiedliche Prognosen. Frau Dr. Buhse hatte als Leiterin natürlich ein großes Interesse nicht mit der Gruppe in ein Gewitter zu geraten. Deswegen der Vorschlag verkürzter Weg und zuerst auf den Bergrücken. Das fand den Zuspruch aller Teilnehmer. Wind und dunkle Wolken nahmen zu. 

Vor den Infotafeln wurde uns der Unterschied der naturschutzfachlichen Anforderungen an Naturpark, Biosphärenreservat und Naturschutzgebiet erläutert. 
Erster Halt war der wenige Meter entfernte Teich der Flachsröste. wo die Teilnehmer Auskunft zu ihren persönlichen Interessen und Verbindungen zur Landwirtschaft gaben. Anschließend sollten die von Frau Dr, Buhse vorgelegten Getreidesorten (Korn und Fotos) bestimmt werden. Wie immer war auch hier Teamarbeit gefragt, da z.B.  Quinoa schwer zu bestimmen war. 

Dann ging es weiter mit PKW auf den Bergrücken oberhalb von Raboldshausen und weiter zu Fuß Richtung Burg Neuenstein, deren interessante Geschichte erläutert wurde. Sturm und dunkle Wolken nahmen zu. Aber über dem Simmelsberg gab es auch schon hellere Wolkenabschnitte. Regen- und Windjacken wurden teils mühsam wegen des starken Windes angezogen, Regenschirme waren unbrauchbar. Die Regentropfen wurden größer und heftiger. Es gab die Optimisten – das geht gleich vorbei, ich habe eh keine Regenkleidung mit und auch die Pessimisten, die Ihre Regenjacke aus dem abgestellten Auto holen wollten. Leider war ich der Einzige. Die Truppe lief weiter, ich zurück zum Auto, packte meine Jacke und schon ließ der Regen nach. Ich holte die Truppe wieder ein, weil auch Teilnehmer an wichtigen Abzweigen standen und dann waren wir allezusammen an den Kuhweiden mit Ammenhaltung der Jungtiere. Informationen gab es dazu von unserer Exkursionsleitung. 

Raboldshausen lag als Dorf vor uns. Nicht mehr bewohnte Anwesen und Gehöfte lagen auf dem Weg zum eingefassten Geisbach in der Dorfmitte. Schicke und renovierte Anwesen konnten wir ebenfalls bestaunen. Zur geschichtlichen Siedlungsentwicklung des Ortes wurden Luftbilder aus den 50-er Jahren und Bilder aus den 2000-er Jahren gezeigt. 

Der Weg führte entlang des Geisbaches, über die aufgelassene Mühle bis zum Backhaus, wo heute noch zu besonderen Anlässen Brot gebacken wird. In einer Bachbiegung hatten wir als Teilnehmer wieder eine Aufgabe zu lösen. Mit Bildern aus der alten Zeit und Bildern aus der Neuzeit sollte die zeitliche Einordnung anhand von Tätigkeiten und Maschinen erkannt werden und in die dazu gehörigen Monate der Jahreszeit eingeordnet werden. Auch hier hat Teamwissen die Aufgabe gelöst. 
An der Hauptstraße konnten wir die von Raboldshausen beanspruchte Geisquelle besichtigen, deren Schüttung in den letzten Jahren rückläufig ist. 

Aus der Teilnehmerrunde kam der Hinweis, dass wegen des temporären Niedrigwassers der Geis die Uferbepflanzung zur Beschattung des Gewässers wichtig ist und nicht radikal eingekürzt werden darf. Folge umfangreicher Gehölzentnahme sind Wassertemperaturerhöhung, veränderte Umweltbedingungen für heimische Tiere und Pflanzen, der damit verbundene Artenrückgang sowie die Ansiedlung neuer nicht heimischer Arten. 

Woher kommt der Name des Baches „Geis“? Es hat nichts mit dem Tier zu tun, wie immer handelt es sich um den Namen eines Fabelwesens, den man in alter Zeit nicht erklären konnte. Es gibt viele Namensableitungen z.B. Geisiere. 

Raboldshausen ist ein Bergdorf, deswegen ging es wieder steil bergauf und wir kamen an einer alten Kalkbrennanlage vorbei, deren Ofenfront noch zu sehen ist, Funktion und Geschichte wurde uns erzählt. 

Nach Wanderung und dörflichem Rundgang ging es durch das Neubauviertel zurück zu unserem Parkplatz. Die Sonne wärmte uns auf den letzten Metern und alles war Gut. 

Die Teilnehmergebühr des Naturparks Knüll für die geführte Exkursion hat der DAV Sektion Bad Hersfeld übernommen. 

 

(Teilnehmerbericht)